DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2366-2913.2014.06 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2366-2913 |
Ausgabe / Jahr: | 6 / 2014 |
Veröffentlicht: | 2014-12-01 |
+++ Ofenbau statt offenes Feuer +++ Vermögensmanagement im Test +++ Transparenz im Dritten Sektor +++ Europäisches Stiftungsstatut vorerst gescheitert +++
Die Schweizerin Dr. Dr. Elisa Bortoluzzi Dubach ist Sponsoring-, Stiftungs- und Kommunikationsberaterin sowie Dozentin an verschiedenen Hochschulen in Deutschland, Italien und der Schweiz. Außerdem ist sie Autorin zahlreicher Fachpublikationen. Neu erschienen ist im Oktober das Buch „Mäzeninnen. Denken - Handeln - Bewegen“, das sie zusammen mit Hansrudolf Frey verfasst hat.
Die Capital Bank ist die erste Bank in Österreich, die eine eigene Beratung zum gesellschaftlichen Engagement anbietet. Um Vermögenden das Spenden und Stiften zu erleichtern, hat sie Anfang des Jahres gemeinsam mit dem Fundraising Verband Österreich die gemeinnützige Privatstiftung „Philanthropie Österreich“ errichtet [s.a. S&S 2/2014, S. 6].
Um die Beherrschung der Bildungssprache Deutsch ist es in Deutschland nicht gut bestellt. Lehrkräfte, Hochschullehrer und Handelskammern schlagen immer wieder Alarm und warnen vor einem Niedergang der Sprachbeherrschung.
Als unabhängige Institutionen können Stiftungen eine Plattform für politische Kommunikation bieten und so zur internationalen Verständigung beitragen. Bereits seit den 60er Jahren initiiert und konzipiert die Körber-Stiftung ergebnisoffene Dialogformate für politische Entscheidungsträger. Viele werden mittlerweile von einer größeren Aufmerksamkeit der außenpolitisch interessierten Öffentlichkeit begleitet.
Spendergewinnung, Aktivierung von Ehrenamtlichen: Viele gemeinnützige Organisationen stehen vor den gleichen Herausforderungen. Ein stringenter visueller Auftritt und ein gelebtes Corporate Design sind daher klare Vorteile im Wettbewerb um Unterstützer und Förderer.
Als die noch junge Bürgerstiftung Braunschweig 2005 auf die Idee kam, zu einem Frühstück unter freiem Himmel in die Fußgängerzone einzuladen, konnte keiner ahnen, welche große Wirkung dies haben sollte. 8.000 Bürger nahmen an der längsten Frühstückstafel Deutschlands Platz; weitere 8.000 kamen, um sich das Spektakel anzusehen. Die Bürgerstiftung war auf einen Schlag in aller Munde. Sicher gab auch der Gewinn des KOMPASS´ der kommunikativ höchst erfolgreichen Idee des „1. Braunschweiger Bürger-Brunchs“ weiteren Auftrieb: Die Folge-Veranstaltungen verbuchten noch höhere Teilnehmerzahlen und die Idee machte deutschlandweit Schule.
Sie sind ein Erfolgsmodell. Immer mehr Bürgerstiftungen nach anglo-amerikanischem Vorbild sind in Deutschland aktiv; mehr als 350 entsprechen den „10 Merkmalen einer Bürgerstiftung“, 275 tragen das Gütesiegel des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen. Der Blick auf die Landkarte zeigt indes eine ungleichmäßige Verteilung. So ist ein entsprechendes bürgerschaftliches Engagement in städtischen Ballungsräumen stärker ausgeprägt als in strukturschwächeren Gegenden. In manchen Städten gibt es sogar gleich mehrere Bürgerstiftungen, sei es in Form einer Stadtteilbürgerstiftung oder als weitere Stiftung mit identischem Wirkungsradius.
Stiftungen sind lokal verankert und ihre Herkunft prägt oft ihre Kultur. Das ist eines der ersten Dinge, die man in Deutschland über Stiftungen lernt. In den Vereinigten Staaten von Amerika gilt das Gleiche, wie man aber oft erst vor Ort erfährt. Selbst die großen globalen Akteure, die in den vergangenen 20 Jahren an der Westküste neu entstanden sind, sind eng mit den Bildungs- und Kulturinstitutionen ihrer Heimatregionen verwoben: „All politics is local“, nennt man das hier.
Seminare und Schulungen sind ein wichtiger Teil der Arbeit von vielen Stiftungen, die sich bundesweit oder international engagieren. Sie anzubieten ist jedoch meist aufwendig: Räume, Bewirtung und Reisekosten schlagen sich schnell in höheren Budgetposten nieder. Speziellere Themen bleiben häufig auf der Strecke, weil sich ein ganzer Schulungstag nicht lohnt und Teilnehmer nicht für ein bis zwei Stunden Weiterbildung anreisen möchten. Seminare über das Internet sind hier eine interessante Alternative.
Die Idee der Robert Bosch Stiftung für die European Palliative Care Academy (EUPCA) war herausfordernd: Eine Gruppe internationaler Palliativ-Bildungsexperten entwickelt gemeinsam einen berufsbegleitenden Führungskräftekurs für Fachkräfte der Palliativversorgung aus Europa, die neben ihrer nationalen Zugehörigkeit unterschiedliche Ausbildungs- und Berufshintergründe mitbringen.
Auslandsprojekte sind für viele Stiftungen interessant. Sie bergen diverse Möglichkeiten, Spender anzusprechen, und sind unter Umständen sehr prestigeträchtig. Natürlich ist auch der Bedarf in vielen Ländern sehr hoch. Aus diesem Grund ist es nicht verwunderlich, dass viele deutsche Stiftungen Auslandsprojekte in ihrem Portfolio haben wollen. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass die Förderung und Durchführung von solchen Vorhaben kein Spaziergang ist. Insbesondere bei gemeinnützigen Stiftungen bedarf es einer besonderen Vorgehensweise.
Wer einmal versucht hat, eine Stiftung im Ausland direkt zu unterstützen, weiß, dass dies mit einer Reihe bürokratischer Hürden verbunden ist. Insbesondere versagt der deutsche Steuergesetzgeber den Spendenabzug bei Spenden in Länder außerhalb von Europa. Innerhalb der EU sind Spenden zwar theoretisch abzugsfähig, in der Praxis gelingt dies allerdings nur mit einem in der Regel unverhältnismäßigen Aufwand.
Was ist (neu an) Storytelling? Inwiefern kann diese Methode von Stiftungen, etwa im Rahmen der Kommunikationsarbeit, Projekt- und Organisationsentwicklung, genutzt werden? Diese und weitere Fragen werden in den Roten Seiten dieser Ausgabe vertieft und anschaulich erläutert. Sie zeigen Storytelling als vielschichtiges Phänomen, dem ein urmenschliches Bedürfnis nach Verortung, Erklärung und Sinnstiftung zugrundeliegt. Insbesondere die aktuelle Kommunikationsflut hat den Wunsch nach merkbaren, persönlichen Geschichten neu geweckt.
Um unseren Webauftritt für Sie und uns erfolgreicher zu gestalten und
Ihnen ein optimales Webseitenerlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Das sind zum einen notwendige für den technischen Betrieb. Zum
anderen Cookies zur komfortableren Benutzerführung, zur verbesserten
Ansprache unserer Besucherinnen und Besucher oder für anonymisierte
statistische Auswertungen. Um alle Funktionalitäten dieser Seite gut
nutzen zu können, ist Ihr Einverständnis gefragt.
Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Notwendige | Komfort | Statistik
Bitte wählen Sie aus folgenden Optionen: