DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2366-2913.2012.06 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2366-2913 |
Ausgabe / Jahr: | 6 / 2012 |
Veröffentlicht: | 2012-12-01 |
+++ Mitfühlen, nicht mitleiden +++ Helfer mit Zivilcourage geehrt +++ Sozialgesetz untergräbt Mildtätigkeit +++ „GemEntBG“ auf dem Weg +++
Als Edzard Reuter 1934 in Magdeburg eingeschult wurde, hatte sein Vater Ernst Reuter aufgrund angeblicher „staatsfeindlicher Aktivitäten“ gerade das Amt des Oberbürgermeisters verloren, war verhaftet und in ein Konzentrationslager verschleppt worden. Im folgenden Jahr gelang ihm die Flucht, die Familie emigrierte in die Türkei. Nach Jahren des Exils kehrte sie 1946 zurück und Ernst Reuter wurde 1948 zum ersten Regierenden Bürgermeister von West-Berlin gewählt. Sein Sohn Edzard sollte seine beruflichen Erfolge ebenfalls in seiner deutschen Heimat feiern.
Was haben der Wissenschaftstheoretiker Hans Albert und der Comiczeichner Ralf König, der Primatologe Volker Sommer und die Kinderbuchautoren Janosch und Max Kruse miteinander gemeinsam? Was verbindet die ehemalige SPD-Spitzenpolitikerin Ingrid Matthäus-Maier mit dem Islamkritiker Hamed Abdel-Samad, dem Astronauten Ulrich Walter oder der Schriftstellerin Karen Duve? Antwort: Sie alle engagieren sich in der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs).
Spricht man über Kultur, so lautet eine häufig vertretene Meinung, Kulturförderung sei Sache des Staates, die Wahrung religiöser Kulturgüter Sache der Kirche. Gerade in Zeiten knapper Kassen wird diese zunächst klare Verantwortungszuweisung zunehmend differenzierter gesehen. Museen, Klangkörper oder Bibliotheken ersuchen vielmehr zunehmend private Mäzene und Unternehmen um Förderung.
Bereits zu Beginn der Geschichte des Johanniterordens sagte Bruder Gerhard vom Hospital zu Jerusalem: „Unsere Bruderschaft wird unvergänglich sein, weil der Boden, auf dem diese Pflanze wurzelt, das Elend dieser Welt ist und weil, so Gott will, es immer Menschen geben wird, die daran arbeiten wollen, dieses Leid geringer, dieses Elend erträglicher zu machen.“ Damit sollte er - zumindest bis heute - Recht behalten.
66 Nominierte und 27 Preisträger sind stolz auf ihre KOMPASS-Auszeichnung. Am 15.11.2012 fand die siebte Verleihung des bundesweit einzigen Kommunikationspreises für Stiftungen vor 300 Gästen in Berlin statt. Die Trophäen gingen an die Naturstiftung David (Gesamtauftritt), die stiftung st. franziskus heiligenbronn (Projektkommunikation) und den NaturSchutz-Fonds Brandenburg (Einzelne Kommunikationsmaßnahme). Die Bürgerstiftung Braunschweig erhielt den Sonderpreis für ihren Jahresbericht. Dass Kommunikation bei Stiftungen zunehmend als unverzichtbares Instrument gilt, ist auch dem KOMPASS und seinen Förderern zuzuschreiben. 565 Einreichungen gab es seit 2006. Zeit für eine Bilanz.
Was ist überhaupt eine kirchliche Stiftung? Wie bringen wir mehr Transparenz ins kirchliche Stiftungswesen? Und wie können sich kirchliche Stiftungen in Zukunft gemeinsam besser aufstellen, um ihr Wirken für das Gemeinwohl auf eine breitere Basis zu stellen? Der Arbeitskreis Kirchen im Bundesverband Deutscher Stiftungen setzt sich für Vernetzung, ökumenischen Austausch und Wissenstransfer ein.
Die Finanz- und Schuldenkrise hat auch viele deutsche Stiftungen stark getroffen. Neben der damit verbundenen Unsicherheit gestattet es die Kapitalmarktsituation nicht mehr, die Bestandserhaltung des Stiftungsvermögens über eine Anlage in festverzinsliche Wertpapiere und Rücklagenbildung zu realisieren. Unklar ist, ob diese beiden Elemente eines marktinduzierten Professionalisierungsdrucks Führungskräfte in Stiftungen veranlassen, die verschiedenen Handlungsoptionen bezüglich ihrer Vermögensanlage zu überdenken.
Olaf Mayers Herz schlägt für Kinder. Das geht vielen von uns so. Er hat sogar eine Stiftung gegründet. Damit möchte er die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen fördern. Sein Kapital und die zusätzlich eingeworbenen Spenden sollen natürlich einen möglichst hohen Ertrag erzielen, um besonders viele Projekte großzügig unterstützen zu können. Da kommt ihm das Anlageangebot seiner Bank, in die attraktiv verzinste Anleihe eines großen Modeunternehmens „X & Y“ zu investieren, gerade recht. Oder?
Stiftungen werden meist wegen ihrer Beiträge zum Gemeinwohl wahrgenommen, die sie im Rahmen der Verwirklichung ihres Stiftungszwecks leisten. Der Verwaltung des Stiftungsvermögens, das solche Leistungen erst ermöglicht, wurde demgegenüber in der Vergangenheit nur selten erhöhte Beachtung geschenkt. Ein Grund für diesen Mangel an Interesse mag in der konservativen Anlagestrategie liegen, die traditionell von den meisten Stiftungen verfolgt und typischerweise rein nach Risiko-Ertrags-Gesichtspunkten bestimmt wird.
Nicht nur der Staat, auch die Kirchen stehen in der heutigen Zeit immer dringender vor der Frage, wie sie mit den Folgen geringer werdender Einnahmen bei steigenden Ausgaben umgehen. Auch wenn es zunächst paradox klingen mag: Eine Möglichkeit ist die Gründung einer Stiftung.
In nahezu jedem Beratungsgespräch zur Gründung einer Stiftung fällt der Satz: „Der Begriff der Stiftung ist gesetzlich nicht definiert.“ In der Praxis kommt zur rechtsfähigen Stiftung bürgerlichen Rechts die öffentlich-rechtliche Stiftung hinzu, weiter ergänzt durch Treuhandstiftung, Stiftungsverein, Stiftungs-AG und Stiftungs-GmbH.
In Deutschland existieren geschätzt rund 30.000 kirchliche Stiftungen. Die ältesten sind über tausend Jahre alt und viele davon wirken bis heute in unserer Gesellschaft. Grundlagen, Entwicklung und Vielfalt des kirchlichen Stiftungswesens sind Gegenstand der Roten Seiten dieser Ausgabe. Eingehend behandeln Käthler und weitere Autoren die wechselvolle Geschichte kirchlicher – katholischer wie evangelischer – Stiftungen, ihre rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Betätigungsfelder, veranschaulicht durch eine Reihe von Beispielen.
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