DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2366-2913.2010.04 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2366-2913 |
Ausgabe / Jahr: | 4 / 2010 |
Veröffentlicht: | 2010-08-01 |
+++ Schülerin ist jüngste Stiftungsgründerin +++ Mikrofinanzierung als Förderprojekt +++ Kein exzellenter afrikanischer Politiker in 2010 +++ Unternehmer und (ihre) Stiftungen +++
Klöster sind Orte der stillen Begegnung. Im Kloster gibt es kein Missionieren oder Überzeugenwollen, keine Religion braucht sich zu ändern. Die Dhamma-Stiftung trägt – einzigartig in Deutschland – ein buddhistisches Kloster und fördert so die Religion der Buddha-Lehre (Dhamma) durch Studium und Praxis. Sie steht in der Theravada-Ordenstradition, übersetzt „Weg der Älteren“, der ältesten noch existierenden Schultradition des Buddhismus. Doch ist die Stiftung nicht an asiatische Einrichtungen gebunden; vielmehr gewährleistet sie das freie Wachsen einer deutschen Form buddhistischen Lebens.
Gemäß Artikel 26 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte hat jeder Mensch das Recht auf Bildung. Die Realität sieht jedoch anders aus: Etwa 100 Mio. Kinder weltweit besuchen keine Schule. Auch in Äthiopien ist die Lage prekär. Zwar hat die Regierung in den letzten Jahren mit Hilfe internationaler Geber wichtige Schritte unternommen, um den Bildungsnotstand im Land zu lindern, doch gerade in den ländlichen Gebieten lernen die Kinder oft unter unerträglichen Bedingungen. So auch im Heimatdorf von Erdaw Miko. Durch sein Engagement konnte die Situation der Schüler dort erheblich verbessert werden.
Für einen nachhaltigen Fortschritt in der Armutsbekämpfung ist es wenig effektiv, den Menschen die Rolle passiver Almosenempfänger zuzuweisen – diese Überzeugung hat sich in der Praxis der Entwicklungszusammenarbeit inzwischen durchgesetzt. Hilfe sollte vielmehr darauf abzielen, die Betroffenen in die Lage zu versetzen, sich dauerhaft selbst helfen zu können. Auch in den Armenvierteln dieser Welt ist Unternehmergeist und Eigeninitiative vorhanden − diese Erfahrung hat nicht zuletzt Nobelpreisträger Muhammad Yunus gemacht.
Wasser prägt wie kein anderer Stoff das Gesicht der Erde. Als „funkelndes blauweißes Juwel“ beschrieb der Astronaut Edgar Mitchell den blauen Planeten. Zu zwei Dritteln ist seine Oberfläche mit Wasser bedeckt, es ist die conditio sine qua non des Lebens. Rasantes Bevölkerungswachstum, ineffizienter Umgang mit den vorhandenen Wasserressourcen und Welthandel haben Wasser jedoch an vielen Orten der Erde zur Mangelware werden lassen. Überlagert wird dieses globale Umweltproblem durch den Klimawandel. Der nachhaltige Umgang mit Wasser ist eine der Kernfragen einer zukünftigen, globalen Kultur. Mit der Verknappung dieser kostbaren und lebenswichtigen Ressource befassen sich auch die Programme der Bode-Stiftungen.
In Lateinamerika ist die Zahl der Studienplätze beschränkt. Der Besuch öffentlicher Bildungsstätten ist zwar kostenlos, aber nur Wenigen vorbehalten. Außerdem ist die Qualität der öffentlichen Universitäten und Fach(hoch)schulen eher ungenügend. Eine Aufnahme in privaten Universitäten ist noch schwieriger, da die Studiengebühren für die breite Bevölkerungsschicht unerschwinglich sind. Begabte Jugendliche sind so gezwungen, Berufslaufbahnen zu beschreiten, die ihre Leistungsfähigkeit bei Weitem nicht ausschöpfen.
Bäume, Wiesen, sehr einfache Häuschen am Rande des Regenwaldes: Das ist der Campus der Beluga School for life (BSfL), die nach der Tsunami-Katastrophe im Dezember 2004 von Nils Stolberg, geschäftsführender Gesellschafter der Beluga Shipping GmbH, ins Leben gerufen wurde. 150 Kinder haben hier, in Thailands Süden, ihren Lebens- und Lernort gefunden. School for Life heißt auch ein ähnlich innovatives Projekt im Norden des Landes, das schon seit 2003 von der Shaul B. und Hilde Robinsohn-Stiftung unterstützt wird.
Zu den größten globalen Herausforderungen gehört der Klimawandel. Die Zeit drängt. Wichtige Weichen müssen gestellt werden. Ohne ein Zusammenwirken von staatlichen und gesellschaftlichen Akteuren lässt sich diese Menschheitsaufgabe nicht lösen. Dabei kommt den Stiftungen eine besondere Bedeutung zu.
Klimawandel, Bildungsarmut, Globalisierung – immer deutlicher zeigt sich, dass die sozialen und ökologischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts von Regierungen und Zivilgesellschaft allein nicht gemeistert werden können. Die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen, auch Corporate Social Responsibility (CSR) genannt, ist nötiger denn je. Nur ein professionelles CSR-Management, welches eng mit den Kernprozessen des Unternehmens verknüpft ist, schafft einen langfristigen Nutzen für Gesellschaft wie Unternehmen. Stiftungen können als Bestandteil einer ganzheitlichen CSR-Strategie zum Erfolg der nachhaltigen Unternehmensführung beitragen.
Während die öffentliche Hand sich teilweise aus der Finanzierung kultureller Einrichtungen zurückzieht, bauen mittlerweile viele Konzerne, Banken, Versicherungen, Produktions- und Dienstleistungsunternehmen auf Kunst als Mittelpunkt ihrer Unternehmenskultur und ihres öffentlichen Erscheinungsbildes. Unternehmen sammeln Kunstwerke und stellen sie öffentlichkeitswirksam aus, um ein qualifiziertes, vielfältiges und abwechslungsreiches Kultur- und Bildungsangebot bereit zu halten. Sie wollen von ihrem positiven und – je nach Ausrichtung – dynamischen oder modernen Image profitieren. Für Mitarbeiter und Geschäftspartner kann sich daraus eine spannungsreiche Begegnung sowohl mit der eigenen Kultur als auch mit Kulturen anderer Länder eröffnen.
Wir bieten: „Tätigkeit im Krisengebiet, chaotische Arbeitszeiten, miserables Freizeitangebot, unangemessene Bezahlung“. Durch diese provokative „Stellenanzeige“ machte die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ auf sich aufmerksam. Im Rahmen einer ironisch überzeichneten Recruitment-Kampagne wollte sie auf die Rahmenbedingungen der Mitarbeit in ihren internationalen Hilfsprojekten hinweisen. Die weltweit tätigen Helfer der deutschen Sektion von Médecins sans Frontières versorgen Menschen, die sonst keinen Zugang zu grundlegenden Dingen wie Gesundheitsversorgung, sauberem Wasser und Unterkünften hätten, mit lebenswichtigen Medikamenten und technischer Unterstützung.
Der Dritte Sektor in Deutschland umfasst ein breites Spektrum von Organisationen: Große Wohlfahrtsverbände mit ihren vielfältigen Einrichtungen zählen ebenso dazu wie freizeitorientierte Sport- und Hobbyvereine oder Initiativen und Projekte, die sich mit Umweltfragen beschäftigen. Sie sind ein Ort für freiwilliges und unentgeltliches Zivilengagement, stellen aber zugleich in einem großen Umfang bezahlte Arbeitsplätze zur Verfügung. Umgestaltungen in der Arbeit der Organisationen haben sich im Laufe der Zeit nun auch in der Qualität der Beschäftigungsverhältnisse niedergeschlagen. Für die Organisationen, denen traditionell eine starke Orientierung an Werten wie etwa Solidarität zugeschrieben wird, ist das eine alarmierende Entwicklung.
Ein langfristig in die interne Weiterbildung einer Nonprofit-Organisation (NPO) integriertes Fundraising verspricht erhebliche finanzielle und persönlichkeitsbildende Vorteile und wirkt zudem identitätsstiftend nach innen und außen. Wichtig ist dabei, es als dialogische Freundschaftspflege zu verstehen und zu fördern. Die entsprechenden Fundraising-Techniken können mitnichten „nebenbei“ und per Handbuch oder Schnellkurs erlernt werden, sie erfordern vielmehr eine eigene Didaktik.
Seit etwa acht Jahren kann durch so genannte Bildungsfonds Rendite erwirtschaftet werden, indem in Bildung investiert wird. Das Anlegerkapital finanziert dabei die studienbedingten Kosten junger Talente. Als Gegenleistung zahlen die Geförderten nach dem erfolgreichen Berufsstart über einen bestimmten Zeitraum einen fixen Prozentsatz ihres Einkommens zurück – eine Art Venture Capital also, nur nicht für Unternehmens-, sondern für Einkommensanteile. Die Rückzahlungen der Studierenden werden zum großen Teil für Leistungen an weitere Studierende verwendet. Dadurch entsteht eine Art „Generationenvertrag für die Bildung“.
Mikrofinanz kann im Kleinen Großes bewirken. Diese Aussage findet sich wie eingemeißelt in praktisch allen Beiträgen zu dieser Assetklasse. Auch die Geschichte von Juanita [vgl. S&S 3/2010, S. 42] macht sie einleuchtend und glaubhaft. Gleichwohl stellt sich gerade hier die Frage nach der Nachhaltigkeit von Entwicklungsschritten.
Mit dem Inkrafttreten des Maastrichter Vertrages in 1993 besteht erstmals eine eigene Rechtsgrundlage für die gemeinsame Entwicklungspolitik der EU-Staaten. Um die geänderten Beziehungen in der Außenpolitik zu betonen, wird seit der Vereinheitlichung der gemeinnützigen und spendenbegünstigten Zwecke durch das Gesetz zur weiteren Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements von 2007 der Begriff „Entwicklungszusammenarbeit“ auch im deutschen Gemeinnützigkeitsrecht eingeführt.
Im Fundraising-Mix vieler Nonprofits sind Lotterien, Tombolas und Co. schon lange ein wichtiger Baustein. Unter dem Titel „Glücksspiel und Gemeinnutz“ tauschten sich im Rahmen des 3. Charity Summits am 8./9.7.2010 rund 80 Vertreter aus Wirtschaft, Nonprofit-Organisationen und Politik über Erfahrungen und Ansätze von Lotterieveranstaltungen Gemeinnütziger aus. Der Präsident und Initiator des Charity Summits, Dr. Peter-Claus Burens, hatte dieses Thema für das diesjährige Treffen gewählt, da viele Nonprofits sich hier neue Finanzierungsquellen erhoffen. Daneben sollte die anstehende Novellierung des Glücksspielstaatsvertrags diskutiert werden.
Noch vor 30 Jahren gab es in der Volksrepublik China praktisch keine philanthropischen Tätigkeiten von Privatpersonen. Der Staat beanspruchte das Monopol für die Wohlfahrt seiner Bürger und ließ keine Stiftungen zu. Wenn es überhaupt „Spenden“ gab, so waren es eher „unfreiwillige Abgaben“, die auf Anweisung an staatliche Institutionen zu erbringen waren. Dies hat sich mittlerweile geändert: Durch eine Reihe von Reformen im Zivil- und steuerlichen Gemeinnützigkeitsrecht hat der Staat nach 2004 verbesserte Rahmenbedingungen für private philanthropische Tätigkeiten geschaffen. Dennoch bleibt eine Stiftungsgründung im Reich der Mitte ein mit vielen Fallstricken versehenes Unterfangen.
Potenzielle Stifter wie auch Stiftungsmitarbeiter in ihrem Arbeitsalltag sehen sich häufig Unsicherheiten mit Blick auf die rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen ausgesetzt. Dies betrifft etwa Fragen zur Satzungsgestaltung, Steuerbegünstigung und Vermögensausstattung oder auch zu Haftungsfällen, zur Erstellung der Jahresrechnung, zu grenzüberschreitenden Stiftungsaktivitäten oder unternehmerischer Betätigung, um nur einige zu nennen. Einen ausführlichen Überblick über die aktuellen Entwicklungen in diesem Bereich gibt der Beitrag von Manfred Orth.
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