DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2366-2913.2011.01 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2366-2913 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2011 |
Veröffentlicht: | 2011-02-01 |
+++ Kompetent und engagiert +++ „Freiwillig. Etwas bewegen!“ +++ Studium „Ehrenamt“ +++ Weitere Nachteile für Spendenabzug? +++
Das Jahr 2010 nahm den Hamburgern und der deutschen Stiftungswelt zwei große Persönlichkeiten: die langjährige Vorsitzende von Vorstand und Stiftungsrat der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S., Birte Toepfer, und die große Naturschützerin und Pädagogin Prof. Dr. h.c. Hannelore (Loki) Schmidt, Ehefrau von Bundeskanzler a.D. Helmut Schmidt.
Die Massenproteste gegen „Stuttgart 21“ und das anschließende Schlichtungsverfahren prägten die Medienberichterstattung des zweiten Halbjahres 2010. Zunächst war von einer „neuen Protestkultur“ und einem „Aufstand der Anständigen“ die Rede, später wurde das „Stuttgarter Modell“ unter der Moderation von Heiner Geißler gelobt. Nicht minder öffentlichkeitswirksam, hatten die Volks- und Bürgerentscheide in Hamburg, Bayern und zahlreichen deutschen Kommunen bereits vorher gezeigt, dass der Wunsch der Bürger nach Mitbestimmung gestiegen ist.
Wer als sozialer Investor die „soziale Rendite“ in den Mittelpunkt seiner Zuwendungsentscheidung stellt und nach dieser Maßgabe sein soziales Engagement plant, musste bisher in aufwändiger Eigenrecherche und überwiegend auf Basis subjektiver Kriterien Themenfelder, gemeinnützige Organisationen und konkrete Projekte suchen. Seit Mai 2010 bietet Phineo sozialen Investoren Orientierung für wirkungsvolles soziales Engagement.
Das Social Lab Köln versteht sich als Plattform für soziale Innovationen. Seit Herbst haben sich hier zwölf Bildungsprojekte zusammengefunden. Im historischen 4711-Gebäude werden sog. Educational Entrepreneurs, Social Entrepreneurs mit dem Schwerpunkt Bildung und Erziehung, besonders unterstützt und vernetzt. Das Social Lab berät sie im Marketing, dem Aufbau von Freiwilligenprogrammen oder der Personalsuche. Diese Beratung schafft die Voraussetzungen, um zunächst die Organisationsstrukturen zu verbessern und dann das Geschäftsmodell in andere Städte zu übertragen.
Nachhaltige Entwicklung ist ein Kernelement der Geschäftstätigkeit des Baustoffproduzenten Holcim (Deutschland) AG. Dahinter steht die Vision, Grundlagen für die Zukunft des Unternehmens zu schaffen. Indem Nachhaltigkeit in das Zentrum der Geschäftstrategie gestellt wird, soll dieser Wert weiter gesteigert, die Reputation geschützt sowie zum anhaltenden Erfolg beigetragen werden. Neben der ökonomischen und ökologischen Verantwortung gehört daher auch soziales nachhaltiges Engagement bereits seit vielen Jahren zum Selbstverständnis des Unternehmens. Es übernimmt auf vielfältige Weise freiwillig zusätzliche gesellschaftliche Verantwortung – als Arbeitgeber, als Ausbildungsbetrieb und insbesondere auch als Nachbar an seinen Produktionsstandorten.
Ehrenamt ist Ehrensache bei Volkswagen. Nach diesem Motto wurde vom Konzernvorstand die Initiative „Volkswagen pro Ehrenamt“ mit eigener Geschäftsstelle ins Leben gerufen. Gemeinnützige Aktivitäten, insbesondere an den Volkswagen-Standorten, sollen stärker ins Bewusstsein gerückt und unterstützt werden. Mit einem Förderansatz von Hilfe zur Selbsthilfe werden eigene Lösungen begünstigt, um nachhaltige Strukturen zu entwickeln.
Kulturprojekte sind in der Wirtschaft beliebte Instrumente zur Imageförderung. Neben ihrer starken Außenwirkung bieten sie auch die Chance, positive Effekte innerhalb des Unternehmens zu erzielen. Die aktive Einbindung von Mitarbeitern verwurzelt das kulturelle Engagement tief im Unternehmen und fördert die interne Identifikation. Wie das in der Praxis funktioniert, zeigt zum Beispiel Vattenfall mit seinem Literaturfestival „Vattenfall Lesetage“ in Hamburg.
Wenn eine Stiftung einen Journalistenpreis als Instrument zur Förderung bürgerschaftlichen Engagements einsetzt, liegt die Frage nahe, was dadurch wie gefördert wird. Gelegentlich rechnet man auch vor, wieviele lokale Praxisprojekte mit den eingesetzten Mitteln stattdessen unterstützt werden könnten. Dies erscheint jedoch wohlfeil, denn Engagierte fordern selbst mehr öffentliche Anerkennung, auch in den Medien. Andererseits schließt ihr Anspruch, die öffentlichen Dinge mitzugestalten, die Pflicht zu Transparenz und öffentlicher Legitimierung ein. Die Stärkung der Öffentlichkeit für bürgerschaftliches Engagement, zu der ein Preis beitragen kann, ist deshalb eine nachhaltige Förderung seiner Rahmenbedingungen.
Freiwilliges Engagement, Gutes tun. Viele vermuten nach wie vor, dass das Ehrenamt, das doch dem Dienst am Menschen gewidmet ist, mit dem Einsatz des Internets und der Neuen Medien nicht vereinbar ist. In vielen NGOs ist die Einbindung des Internets in die Engagementförderung und tägliche ehrenamtliche Arbeit noch nicht selbstverständlich. Die Sozialen Medien bergen jedoch zahlreiche Möglichkeiten für den Freiwilligensektor.
Fundraising, auf Deutsch Mittelbeschaffung, ist, wie die bekannte US Fundraiserin Kim Klein sagte, „The principle of asking, asking again and asking for more”. Eine professionelle Ausbildung im Fundraising Management zeigt, wie dieses Prinzip systematisch und nachhaltig aufgebaut wird. Die stetig zunehmende Bedeutung der Mittelbeschaffung lässt sich sowohl am Zuwachs von Mitgliedern in Fundraising-Verbänden im deutschsprachigen Raum als auch an der steigenden Nachfrage nach qualifizierten Fundraisern festmachen.
Das letzte Jahrzehnt hat, verstärkt durch die Finanz- und Wirtschaftskrise, deutlich aufgezeigt, dass Stiftungen oftmals ihre Vermögenssubstanz nicht ausreichend stabilisieren und Erträge nicht in der prognostizierten Höhe am Markt realisieren konnten. Der Substanzerhalt konnte, teilweise real, teilweise nominal, vielfach nicht gewährleistet werden, obwohl angesammelte Substanzerhaltungsrücklagen (Freie Rücklagen) aufgelöst wurden. Diese Erkenntnis erhöhte für viele Stiftungen den Druck, ihre Anlagestrategie und -struktur, die Arbeit der Vermögensverwalter sowie die vorhandenen Kostenstrukturen des Liquiditätsmanagements der Stiftung auf den Prüfstand zu stellen.
Für Stiftungen sind bei ihrer Vermögensverwaltung neben Ertragskontinuität und Sicherheit auch ethische, soziale und ökologische Kriterien von Bedeutung. Wissenschaftliche Studien belegen, dass nachhaltige Kapitalanlagen zumindest tendenziell eine bessere Performance aufweisen als nicht nachhaltige Investments. Verständlich also, dass viele Stiftungen auf nachhaltige Anlagen setzen und sich neben einer guten Performance auch einen Imagegewinn erhoffen. Doch nicht jede Nachhaltigkeitsstrategie ist für alle Stiftungen gleichermaßen geeignet.
Freiwilligenagenturen sind kompetente Partner zur Entwicklung und Begleitung von Engagementprojekten für Unternehmen. Denn beim Unternehmensengagement ist weniger das Geld des Unternehmens als vielmehr das freiwillige Engagement der Beschäftigten gefragt. Beispiele machen das deutlich.
Mikrofinanzierung treibt in Armut und Abhängigkeit? Profit auf Kosten der Armen? Es ist abenteuerlich, was derzeit an Negativberichterstattung zu lesen ist. Dabei wird völlig vergessen, dass eine fachlich und sozial gut aufgestellte Mikrofinanzinstitution Teil der Lösung und nicht Teil des Problems ist.
Im Jahr 2009 wurde vom Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) mit dem Nationalen Forum für Engagement und Partizipation (NFEP) ein Projekt ins Leben gerufen, das den Anspruch, Engagementpolitik vor allem als Demokratiepolitik zu gestalten, mit Leben füllen sollte. Das NFEP sammelt und bündelt seit eineinhalb Jahren die relevanten Diskussionen im Feld, um sie in Form von Handlungsempfehlungen an die Bundesregierung weiterzuleiten. In bislang 16 Dialogforen mit Vertretern aus Staat, Wirtschaft und Bürgergesellschaft wurden Empfehlungen zu Themen wie Reform des Zuwendungsrechts, Bildung und bürgerschaftliches Engagement, Arbeitsmarktpolitik und Engagement, unternehmerisches Engagement (Corporate Citizenship), Zukunft der Freiwilligendienste und Infrastruktur für Engagement erarbeitet.
Soweit Stiftungen oder andere Körperschaften den Gemeinnützigkeitsstatus nach der Abgabenordnung (AO) für sich in Anspruch nehmen möchten, müssen die allgemeinen Voraussetzungen hierfür erfüllt sein. So muss ein steuerbegünstigter Zweck selbstlos, ausschließlich und unmittelbar verfolgt werden. Ferner muss die tatsächliche Geschäftsführung in Übereinstimmung mit der Satzung erfolgen (§§ 51 ff. AO).
Bürgerschaftliches Engagement ist vielfach mit Risiken verbunden. Doch oft sind die Organisationen und die Helfer selbst sich dessen nicht bewusst und kümmern sich nicht um eine korrekte Absicherung. Dabei bieten die gesetzliche Unfall- und Rentenversicherung speziellen Schutz. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Möglichkeiten für Zusatzversicherungen.
Ob bei einem Festakt, der Präsentation eines Stiftungsprojekts, der Werbung für die Stiftungsziele – Reden sind wichtiger Bestandteil der Kommunikationsarbeit auch von Stiftungen. Doch vor dem „Redenhalten“ kommt das „Redenschreiben“ – und das ist eine Kunst, wie Hans Hütt eindrucksvoll und anschaulich darlegt. Angereichert werden die Erläuterungen durch Checklisten – von der Planung und Vorbereitung der Rede, einem Fragebogen zur Person des Redners bis hin zu „Perfektionsroutinen“ des Schreibens. Als Negativbeispiel dient eine „Musterrede“ zum Lob des ehrenamtlichen Engagements!
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