DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2366-2913.2012.02 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2366-2913 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2012 |
Veröffentlicht: | 2012-04-01 |
+++ BBBSD: Chancengleichheit fördern +++ Mit kleinen Cents Großes bewirken +++ Mit Spenden Krankenhäuser finanzieren? +++ Keine Sozialversicherungspflicht für Vorstände +++
European Social Entrepreneur of the Year 2011 ist Jürgen Griesbeck, Gründer und Geschäftsführer von streetfootballworld. Die Schwab Foundation for Social Entrepreneurship ehrte ihn für die Innovationskraft und den sozialen Impact seines Unternehmens. Bereits 2007 wurde Griesbeck von Ashoka als neues Mitglied ihres Fellowship-Programms aufgenommen und somit als außergewöhnlicher Sozialunternehmer gewürdigt.
Im März dieses Jahres trafen sich in Berlin Vertreter der 28 Bürgerstiftungen, die in den letzten zehn Jahren mit dem Förderpreis Aktive Bürgerschaft ausgezeichnet wurden. Anlass war ein doppeltes Jubiläum: 15 Jahre Aktive Bürgerschaft und 15 Jahre Bürgerstiftungen in Deutschland. Bei der Veranstaltung ging es um den Beitrag der Bürgerstiftungen zu einer positiven gesellschaftlichen Entwicklung und um die Diskussion von Ansätzen und Instrumenten, mit denen gesellschaftlicher Fortschritt und Lebensqualität erfasst werden können.
Unternehmen werden immer häufiger aufgefordert, sich mit den drängenden Fragen der globalen Welt auseinanderzusetzen und gesellschaftliches Engagement zu zeigen. Ihre Aktivitäten werden in der Öffentlichkeit genau verfolgt und eine nachhaltige Verantwortung bei der Lösung globaler Probleme verlangt. Wollen sie als glaubwürdig wahrgenommen werden, sollten Unternehmen versuchen, ihr gesellschaftliches Engagement von ihrem jeweiligen Geschäftsmodell abzuleiten. Dem Eindruck eines „greenwashing“ als einem Engagement ohne Authentizitätsanspruch ist entgegenzuwirken.
Der Social Spot Award hat sich in den Jahren seines Bestehens zu einer anerkannten Auszeichnung entwickelt. Er zeichnet kurze Filmbeiträge aus, die für bestimmte gesellschaftliche Veränderungen oder auch die gemeinwohlorientierten Institutionen werben, die sich entsprechend engagieren. Gleichzeitig macht der Preis darauf aufmerksam, dass auch ohne große Budgets mit Ideenreichtum und einer klaren Botschaft auf das eigene Engagement aufmerksam gemacht werden kann. Stiftung&Sponsoring, das Fachmagazin für Nonprofit- Management und -Marketing, und Stiftungs-TV, der TV-Sender für Stiftungen und Institutionen des Dritten Sektors, werden auch in diesem Jahr erneut den Social Spot Award ausloben und prämieren.
Veränderte Rahmenbedingungen stellen Stiftungen zunehmend vor neue Herausforderungen. Für die Positionierung der Stiftung ist eine Kommunikationsstrategie conditio sine qua non. Eine kürzlich in den USA durchgeführte Studie zur Kommunikation von Stiftungen zeigt, dass sich deren Hauptanliegen vor allem auf drei Bereiche beziehen: Stiftungszweck, wichtigste „Issues“ und erreichte Ziele.
Stiftungen verfügen gemeinhin über mehr als ihr finanzielles Kapital, nämlich ihren guten Ruf, ihre Reputation. Die damit verbundenen Maßstäbe haben sich in jüngerer Zeit deutlich verschärft. Das spüren Politiker, Kirchen und am deutlichsten Firmen, die heute für das am Korruptionspranger stehen, was sie vor Jahren noch als „nützliche Aufwendungen“ steuerlich geltend machen durften. Konnte man im Printzeitalter nach einem kritischen Zeitungsartikel erst einmal auf Tauchstation gehen und hoffen, dass in zwei Wochen die Sache erledigt ist, bringt heute jede Google-Abfrage die alten Geschichten wieder hoch. Und soziale Medien bauen Druck auf, den kein Betroffener ignorieren kann. Auch Nonprofits müssen sich auf eine kritischere Öffentlichkeit einstellen.
Die klassischen Formen der Entwicklungszusammenarbeit mit ihren oft isolierten Hilfsprojekten und vereinzelten Krediten in Frage zu stellen, ist leicht. Schwieriger ist es, die richtigen Antworten darauf zu finden, wie eine dauerhafte Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse in den Entwicklungs- und Schwellenländern vorangetrieben werden kann. Dies signalisiert auch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mit seinem Aufruf, die Innovationskultur in der internationalen Zusammenarbeit zu stärken. Gefragt sind Modelle, die den Menschen langfristig die Perspektive geben, ihr Leben selbstbestimmt und aktiv zu gestalten.
Im Fundraising gibt es zwei Wachstumsbereiche: Online-Fundraising und Unternehmenskooperationen; hier liegt das Potenzial vor allem bei den KMU, den kleinen und mittleren Unternehmen mit unter fünf bis zu 250 Beschäftigten. Das Thema CSR - Corporate Social Responsibility - bringt auch ihnen neue Impulse, das eigene Engagement auf den Prüfstein zu stellen und sich neu auszurichten. Eine Entwicklung, auf die auch gemeinnützige Organisationen reagieren sollten.
Ist Social Entrepreneurship eine vorübergehende Modeerscheinung oder ein Phänomen, das unsere Gesellschaft nachhaltig verbessern kann? Die Stiftung Mercator hatte 2008 innerhalb weniger Wochen gleich mehrere spannende Anträge dazu erhalten. Es lag nahe, die Wissenschaftler und ihre Projekte zu vernetzen. So hat die Stiftung Mercator vor zwei Jahren den „Mercator Forscherverbund Innovatives Soziales Handeln - Social Entrepreneurship“ initiiert und mit knapp einer Mio. € ausgestattet, um dieser Frage auf den Grund zu gehen.
„Business“ spiegelt die Wirtschaftswelt, „Social“ dagegen die Welt von Stiftungen, NGOs und natürlich einen Teil der staatlichen Aufgaben wider. Diese traditionelle Denkweise wird in jüngster Zeit immer mehr obsolet – und konstruktiv überwunden. Dank der Social-Entrepreneurship-Bewegung, die seit 2003 durch die Gründung von Ashoka Deutschland auch hierzulande Fuß fasste.
Im Büro von Deutschland Rundet auf in Berlin ist die Aufregung groß [siehe auch in dieser Ausgabe S.6]. Denn seit dem 1. März haben Menschen in ganz Deutschland die Möglichkeit, an der Einkaufskasse für einen guten Zweck aufzurunden. Die Vision von Christian Vater, Gründer und Geschäftsführer dieses Social Enterprise, ist, dass sich jeder Bürger mit wenigen Cents für gesellschaftliche Herausforderungen engagieren kann. An der Umsetzung der Idee sind viele Menschen beteiligt. Bemerkenswert ist, dass sich die Social Venture Fund GmbH in München als Investorin für dieses Projekt engagiert, denn sie zielt vor allem auf soziale Wirkung. Gutes Tun und unternehmerisches Agieren finden hier zusammen.
Sport- und Kulturveranstaltungen werden in erheblichem Umfang durch Sponsoren gefördert und dadurch teilweise erst ermöglicht. Sponsoren erwerben in diesem Zusammenhang vielfach sog. Hospitality-Pakete, die neben Eintrittskarten auch ein Rahmenprogramm nebst Getränken und Verpflegung beinhalten.
Die vermehrt auch von Nonprofits praktizierten Erscheinungsformen von „Social Business“ werfen mit Blick auf das Gemeinnützigkeitsrecht eine Reihe von Fragen auf: Darf eine Stiftung z.B. Grundstockvermögen in ein Sozialunternehmen investieren und zugunsten der „sozialen Rendite“ fehlende Erträge in Kauf nehmen? Darf sie etwa zur Ernährungssicherung in Entwicklungsländern die Entwicklung von Produkten fördern, die später profitabel vermarktet werden? In den Roten Seiten zeigt Gabriele Ritter Gestaltungsmöglichkeiten und Grenzen auf.
Um unseren Webauftritt für Sie und uns erfolgreicher zu gestalten und
Ihnen ein optimales Webseitenerlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Das sind zum einen notwendige für den technischen Betrieb. Zum
anderen Cookies zur komfortableren Benutzerführung, zur verbesserten
Ansprache unserer Besucherinnen und Besucher oder für anonymisierte
statistische Auswertungen. Um alle Funktionalitäten dieser Seite gut
nutzen zu können, ist Ihr Einverständnis gefragt.
Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Notwendige | Komfort | Statistik
Bitte wählen Sie aus folgenden Optionen: