Der gemeinnützige Verein exilio in Lindau setzt sich seit 1995 für die Rechte von Migranten, Flüchtlingen und Folterüberlebenden ein und versucht, ihnen ein eigenständiges Leben zu ermöglichen. Das kostenlose, ganzheitliche Angebot umfasst u.a. fachpsychologische Gutachten für das Asylverfahren, Psychotherapien, qualifizierte sozialpädagogische Einzelfallhilfe im Alltag sowie Migrationserstberatung. Etwa 700 Personen konnten im letzten Jahr diese Unterstützung in Anspruch nehmen. Exilio gehört zu den vorwiegend aus privaten Initiativen gegründeten psychosozialen Zentren, die eine psychosoziale Versorgung der meist traumatisierten Flüchtlinge und Folterüberlebenden zumindest im Ansatz sicherstellen wollen. Sie übernehmen eine Aufgabe, die laut Aufnahmerichtlinie der Europäischen Union von den Mitgliedsstaaten selbst garantiert werden müsste. Trotz dieser gesetzlichen Vorgabe fehlt die kontinuierliche Förderung durch öffentliche Stellen. Um die Leistungen für Flüchtlinge und Folteropfer langfristig und nachhaltig gewährleisten zu können, bedarf es daher einer Mischfinanzierung.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2366-2913.2008.03.07 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2366-2913 |
Ausgabe / Jahr: | 3 / 2008 |
Veröffentlicht: | 2008-06-01 |
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