DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2366-2913.2009.04 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2366-2913 |
Ausgabe / Jahr: | 4 / 2009 |
Veröffentlicht: | 2009-08-01 |
„Viele Räder greifen ineinander und werden zu einem RadWerk“. Mit dieser Vision fanden sich im Jahr 1995 fünf Freunde zur Gründung einer Stiftung zusammen. Startpunkt war eine sog. „Tour der Asse“ mit Radsportlegenden wie Rudi Altig, Eddy Merckx, Klaus-Dieter Thaler, Didi Thurau und Rolf Wolfshohl zugunsten der Stiftung. Aber gefördert werden sollte nicht etwa der Radsport. Die Unterstützung potenzieller Schulabbrecher, Qualifizierung jugendlicher Arbeitsloser, Hilfe bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz - derartige Ziele hatte sich die Stiftung auf die Fahne geschrieben. Und zwar zu einer Zeit, als sich noch kaum Übergangscoaches, Patenschaften und andere Initiativen dieser gesellschaftlichen Problematik annahmen.
Henry Maske kam schon als Kind zum Boxen. Dass er in seiner Leidenschaft für den Sport von Anfang an unterstützt und gefördert wurde, bezeichnet er oft als das größte Glück seiner Karriere. Zahlreiche Kinder und Jugendliche in Deutschland haben dieses Glück nicht. Besonders im Osten ist die Jugendarbeitslosigkeit hoch, finden sich kaum Entwicklungschancen. Die daraus resultierende Jugendkriminalität und der niedrige Bildungsstand junger Menschen dieser Region führen zu einem Teufelskreis anhaltender Perspektivlosigkeit.
Fußball zwischen Kommerz und gesellschaftlicher Verantwortung – diese Frage wird auch im Zusammenhang mit der Bundesliga immer wieder aufgeworfen. Gerade aufgrund seiner wirtschaftlichen Stärke hat der Profifußball eine bedeutende gesellschaftliche Verantwortung, der er seit Jahren gerecht wird. Die im Januar 2009 gegründete Bundesliga-Stiftung wird diese Verantwortung weiter ausbauen und aktiv übernehmen. Sie möchte die Kraft und Popularität des Fußballs nutzen, um Werte zu vermitteln und nachhaltige Veränderungen in der Gesellschaft zu erreichen. In der Anfangsphase stellt die erfolgreiche Positionierung der Stiftung eine ihrer zentralen Aufgaben dar.
Dass Menschen Sprache verstehen, Bilder erkennen, Handlungen planen und Emotionen erleben, haben sie der ungewöhnlichen Komplexität des Gehirns zu verdanken. Rund 100 Mrd. Nervenzellen, die durch etwa 100 Billionen Synapsen miteinander verbunden sind, sowie 1.000 Mrd. Kittzellen, die Gliazellen, stellen die zelluläre Grundlage dieser Höchstleistung dar. Während die Prozesse in der einzelnen Nervenzelle immer besser verstanden werden, sind die Codes der Kommunikation zwischen den einzelnen Zelltypen noch weitestgehend unbekannt.
Alexander Glück formuliert die Kritik an der mechanisierten Spendenkultur zur Zeit am schärfsten. Seine Bücher lassen Fundraiser zusammenzucken und Vereine auf Distanz gehen. Trotzdem ist er ein großer Befürworter des sozialen Engagements.
Kommunikation ist eine soziale Handlung. Es geht um das Mitteilen und Teilen, um Gemeinsames und Wechselseitiges, um Austausch und Aufklärung. Kommunikationsagenturen stehen ständig vor der Aufgabe, zielgerichtet zu agieren, um für die Kunden bestmögliche Resultate zu erzielen. Vielfältige Strategien werden eingesetzt, die unterschiedlichsten Kanäle genutzt und Beziehungen geschaffen. Die Agentur starcompany* wollte über das enge Business hinaus ihr Know-how und ihre Erfahrung für einen sozialen Zweck einsetzen. Die frühere Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth wollte ihr bisheriges Engagement in der Aids-Bekämpung verstärkt weiterführen und war bereit, als Schirmherrin mitzuwirken.
Ende 2008 riefen Stiftungs-TV, der Nachrichten- und Informationskanal des Dritten Sektors im Internet, und das Magazin Stiftung&Sponsoring gemeinsam alle Organisationen des Dritten Sektors auf, Social Spots einzureichen und sich so für die Prämierung zu bewerben. Sie wollten damit zur Auseinandersetzung mit den neuen Web 2.0-basierten Kommunikationsinstrumenten motivieren, aber auch zeigen, welche Leistungen hier schon Standard sind. Aus den beeindruckenden Einreichungen hat die Jury drei Gewinner ausgewählt.
Trotz vielfältiger Bemühungen um eine professionelle Öffentlichkeitsarbeit ist das Bild von Stiftungen häufig immer noch davon bestimmt, dass sie als Geld sammelnde oder als Fördermittel und Stipendien vergebende Institutionen wahrgenommen werden. Dass die Arbeit von Stiftungen über das „Scheckausfüllen“ hinaus geht, wird oft übersehen. Um Ansehen und Akzeptanz von Stiftungsengagement zu fördern, bedarf es daher nicht nur der Präsenz von Stiftungen in den Medien, sondern es gilt auch, Stiftungsarbeit im öffentlichen Raum sichtbar und erlebbar zu machen.
Maßnahmen im Sozial-, Kultur- und Bildungsbereich haben eine hohe Strahlkraft und machen deutlich, dass gutes Unternehmertum nicht nur mit betriebswirtschaftlichen Kennzahlen zu messen ist. Gleichzeitig erhöhen sie die Akzeptanz in der Gesellschaft. Im Idealfall wirken soziokulturelle Aktivitäten vorbildhaft und beeinflussen das Wertebewusstsein der Menschen positiv – und damit auch Entscheidungsträger anderer Unternehmen. Eine hohe Glaubwürdigkeit und langfristige Ausrichtung des Sponsorenengagements sind im soziokulturellen Bereich besonders wichtig.
Eine effiziente Organisation von Geschäftsprozessen, Erfahrungsaustausch und das Lernen von den Problemlösungen anderer Stiftungen sind die zentralen Motive eines seit 2004 bestehenden Netzwerkes von Stiftungen, die sich auf Initiative der Robert Bosch Stiftung in einem Anwenderforum zusammengeschlossen haben. Die gemeinsame Arbeitsbasis des Anwenderforums bildet der Einsatz der Projektmanagementsoftware „syprof“ der Firma Systemgruppe integrated solutions – sis GmbH.
Der Optimismus, der die Aktienmarktrally im zweiten Quartal beflügelt hat, kommt zu früh. Die schlimmste Phase der Krise mag zwar überstanden sein. Aber was wir derzeit erleben, ist keine „normale“ Rezession, und die Weltwirtschaft ist noch weit von einer „Normalisierung“ entfernt. Bis in die Jahre 2010 / 2011 werden uns die Auswirkungen der Krise sicher noch beschäftigen.
Die Gründung des ersten deutschen Fußball-Unternehmens war die konsequente Folge der sich grundsätzlich gewandelten Fußball-Szene in Deutschland. Zu Profiklubs mit zig Millionen Euro Jahresumsatz passte die Rechtsform eines eingetragenen Vereins schon lange nicht mehr. Auch nicht zur Profifußballabteilung des „TSV Bayer 04 Leverkusen e.V.“.
Die Krise der Finanzmärkte stellt auch die Anlagestrategien vieler Stiftungen in Frage. Sichere Staatsanleihen werfen nur noch schmale Erträge ab und schützen das Stiftungsvermögen nicht gegen Inflationsverzehr. Die Herausforderung, neben dem realen Kapitalerhalt noch eine satzungsmäßige Mittelverwendung zu gewährleisten, wird immer größer. Die Finanzverantwortlichen einer Stiftung befinden sich mehr denn je in dem schwierigen Konflikt zwischen Risiko und Rendite. Zugleich wächst der Anspruch an die Transparenz der Anlagestrategien.
In den letzten Jahren war es häufig nur für vermögende Stiftungen ein Thema, sich im Ausland zu engagieren. Inzwischen aber sind viele deutsche Stiftungen auch international tätig. Einerseits wird es selbstverständlicher, sich – zumindest in Europa – grenzüberschreitend zu bewegen. Damit verbunden ist die Europäisierung des Stiftungsnetzwerks. Andererseits werden auch Stiftungen aus dem europäischen Ausland in Deutschland aktiv, entweder in Projekten oder indem sie in deutsche Vermögenswerte investieren.
Spenden und Mitgliedsbeiträge sind längst nicht die einzigen Einnahmequellen gemeinnütziger Körperschaften; nicht nur im Sport tragen auch kommerzielle Aktivitäten oft erheblich zu deren Finanzierung bei. Insbesondere Stiftungen erzielen zudem Einkünfte aus der Investition ihres Vermögens in Anlageprodukte. Dass Einnahmen aus gewerblichen Aktivitäten nicht von der Steuerbegünstigung umfasst sind, sondern zu einem steuerpflichtigen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb führen, ist den Verantwortlichen meist bekannt.
Das Problem der Haftung der Organmitglieder und ihrer sonstigen „Helfer“ ist ein stiftungsrechtlicher „Dauerbrenner“. Wer für die Stiftung tätig wird, haftet gegenwärtig sowohl gegenüber der Stiftung (Innenhaftung) als auch gegenüber Dritten (Außenhaftung) für jeden fahrlässig verursachten Schaden. Das gilt auch dann, wenn er „nur“ ehrenamtlich tätig ist. Nun soll es ein haftungsbegrenzendes Gesetz geben.
Viele Stiftungsportfolios, die vor zwei Jahren noch glänzten, sind im Zuge der Finanzkrise schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Nicht immer ist es aber angebracht, Kursrückgänge schlicht auszusitzen. Im Gegenteil: In Fällen von Kursmanipulationen ist aktives Handeln angesagt.
Durch das Gesetz zur weiteren Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements vom 10.10.2007 wurde in § 3 Nr. 26 EStG ein neuer Steuerfreibetrag in Höhe von jährlich 500 € für Einnahmen aus nebenberuflichen Tätigkeiten im Dienst oder Auftrag einer steuerbegünstigten Körperschaft eingeführt. Dies haben gemeinnützige Organisationen zum Anlass genommen, pauschale Aufwandsentschädigungen oder sonstige Vergütungen an Mitglieder des Vorstands zu zahlen.
Wird im Sport der Einsatz unlauterer Mittel zur Leistungssteigerung aufgedeckt, Stichwort Doping, schadet dies der ganzen Sportart. Ähnliches gilt in der Finanzwelt: Nachhaltigen Erfolg hat nur derjenige, der sich im Markt fair verhält. Auch Mikrofinanzierung ist nur dann erfolgreich, wenn alle Beteiligten angemessen agieren.
Trotz steuerlicher Begünstigungen kommt der Sport ohne Kooperationspartner oder Finanzgeber nicht aus. Sportvereine und die sie unterstützenden Einrichtungen sehen sich bei ihrer Förderarbeit und Mittelgenerierung mit vielfältigen Restriktionen des Gemeinnützigkeitsrechts konfrontiert, etwa zu Mitgliedsbeitrag, Spende, Sponsoring oder auch Umsatzsteuer. Gabriele Ritter setzt sich in ihrem Beitrag zu den Roten Seiten eingehend mit diesen komplexen Problemfeldern auseinander.
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